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Das von Schneideplottern am häufigsten verarbeitete Material sind einfarbige Selbstklebefolien, aus denen Plots bzw. Aufkleber erstellt werden. Diese Folien bestehen wie alle Aufkleber jeweils aus zwei Teilen: zum einen aus der eigentlichen Klebefolie, zum anderen aus Silikonpapier, auf dem diese haftet. Je nach Anwendungsbereich müssen die Selbstklebefolien unterschiedlichste Anforderungen erfüllen und Eigenschaften vorweisen, um am Ende das jeweils optimale Ergebnis zu erzielen.

Welche Arten von Selbstklebefolie gibt es?

Man differenziert zwischen monomeren, polymeren und gegossenen PVC-Folien, die sich aufgrund ihrer Herstellung nicht nur im Preis, sondern auch hinsichtlich ihrer Haltbarkeit und Flexibilität bei der Verarbeitung unterscheiden.

  1. Monomere PVC-Folien werden aus Kunststoffblöcken hergestellt, die in einem Kalander solange gewalzt bzw. kalandriert werden, bis sie die gewünschte Folienstärke erreicht haben; diese liegt in der Regel bei 60-90ym.  Da die monomeren kalandrierten PVC-Folien aus unvernetzten Molekülketten bestehen, haben sie unter UV-Einwirkung nur eine mittlere Haltbarkeit von etwa 3 Jahren und sind bei der Verarbeitung auf schwierigen und unebenen Untergründen eher unflexibel.
  2. Polymere, kalandrierte PVC-Folien bestehen im Gegensatz dazu aus langgliedrigen vernetzten und verzweigten Molekülketten, den Polymeren. Diese verbesserte molekulare Struktur führt zu einer verbesserten Haltbarkeit von 5-7 Jahren sowie einer größeren Flexibilität der Folie bei der Verarbeitung auf unebenen Untergründen.
  3. Polymere gegossene PVC-Folien – auch Cast-Folien genannt – werden nicht gewalzt, sondern in einem sehr komplexen Vorgang aus flüssigem Kunststoff  dirkekt auf das Silikonpapier bzw. den Klebstoff gegossen. Die Stärke der Folie verändert sich dabei jedoch nicht, sie wird von Anfang an in ihrer Endstärke von etwa 60 ym hergestellt. Cast-Folien besitzen kein Formgedächtnis – d.h. sie weisen im Gegensatz zu den kalandrierten Folien keinen Schrumpfungseffekt auf und und lassen sich hervorragend auf gewölbten oder gebogenen Untergründen verkleben. Die Haltbarkeit liget bei etwa 10 Jahren und unter Hitzeeinwirkung ist mit Cast-Folien problemlos z.B. eine Vollverklebung von Autos möglich.

Wie verarbeite ich Selbstklebefolien?

Bei der Verarbeitung von Klebefolien gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Großflächige Verklebung von ungeschnittener Selbstklebefolie auf ebene Obkjekte wie z.B. Glas, Fenster oder Schranktüren. Dazu benötigt man lediglich Lineal, Bleistift und ein Skalpell bzw. ein scharfes Messer.
  2. Verklebung von Schriftzügen, Logos, Mustern oder Ornamenten – sogennanten Plots -, die zuvor mit einem Schneideplotter in die Folien geschnitten worden sind.

Ich habe mit einem Schneideplotter einen Plot erstellt. Was muss ich bei der Verklebung beachten?

Werden Objektgruppen wie Schriftzüge oder Logos verklebt, muss zuerst eine Übertragungsfolie oder ein Übertragungspapier auf die geschnittene Selbstklebefolie aufgezogen werden. Bei Trockenverklebung greift man auf die hochtransparente Übertragungsfolie zurück, bei Nassverklebung empfiehlt sich ein Übertragungspapier.

Wie funktioniert Trockenverklebung?

  1. Zuerst wird auf den fertig entgitterten Plot eine Übetragungsfolie aufgezogen und diese mit einer Andruckwalze festgedrückt. Die Übertragunsfolie sollte dabei an allen Seiten etwas über dem Silikonpapier überstehen.
  2. Nach einer gründlichen Reinigung und Entfettung des Untergrundes wird der Plot exakt eingemessen und mit der überstehenden Übertragungsfolie sowie mit einem Kreppband oben und ggf. an einer Seite auf dem Untergrund fixiert.
  3. Danach den Aufkleber anheben und das Silikonpapier vorsichtig von unten abziehen.
  4. Dann wird der Plot, der nun vollständig auf der Übertragungsfolie haftet, zusammen mit dieser gleichmäßig von oben nach unten auf den Untergrund aufgerakelt. Dabei sollte genügend Druck ausgeübt werden, um Blasenbildung zu vermeiden.
    • Tipp: bei sehr langen Schriftzügen wird das Silikonpapier bzw. der Plot am besten geteilt, um den Plot in einzelnen Segmenten aufzubringen. Schneidet man dabei das Silikonpapier zu der Kante hin ein, an der der Plot mit dem Kreppband bzw. dem überstehenden Silokonpapier auf dem Untergrund befestigt ist, muss der Aufkleber nicht neu ausgerichtet werden.
  5. Jetzt wird vorsichtig die Übertragungsfolie von dem Plot gelöst und nach einer Seite hin abgezogen. Eventuelle  Blasen werden seitlich angestochen und mit dem Fingernagelrücken oder Rakel ausgeglichen.

Wie funktioniert Nassverklebung?

  1. Zuerst wird wie bei der Trockenverklebung auf den fertig entgitterten Plot ein Übetragungsmaterial aufgezogen und dieses mit einer Andruckwalze festgedrückt. Bei der Nassverklebung verwendet man am besten Übertragungspapier; dieses sollte dabei an allen Seiten etwas über dem Silikonpapier überstehen.
  2. Nach einer gründlichen Reinigung und Entfettung des Untergrundes wird dieser mit einer Spülmittelmischung eingesprüht – auf 1 Liter Wasser gibt man ca. 1 TL Spülmittel.
  3. Jetzt wird das Silikonpapier vollständig vom Plot enfernt und gleichzeitig auch das Übertragungspapier mit Spülwasser benetzt.
  4. Der Plot wird nun auf dem Untergrund schwimmend positioniert und das Wasser wird in Sternform nach außen weggerakelt.
    • Tipp: Um eine schnellere Verdunstung zu erzielen, kann man einfach nach dem Rakeln das verwendete Übertragungspapier mit einem Fön erwärmen und trocknen.
  5. Nach vollständiger Trocknung des Plots (Achtung, das kann bis zu 24 Stunden dauern!) kann das Übertragungspapier abgezogen werden.
  6. Endreinigung mit einem Glasreiniger – fertig.

Kann ich auch dreidimensionale Objekte bekleben?

Ja, Cast-Folien können durch Zuhilfenahme eines Heißluftföns auch auf gewölbten Oberflächen verklebt werden. Am häufigsten wird diese 3D-Verklebung von gegossenen Folien bei der Fahhrzeugverklebung angewendet, da unter Ausnutzung der besonderen Flexibilibilität dieser Folie auch komplizierte Teile wie etwa Autospiegel blasen- und faltenfrei beklebt werden können.

  1. Als erstes wird der Untergrund gründlich gereinigt, entfettet und evtl. auch von Silikon befreit.
  2. Danach schneidet man die Cast-Folie großzügig auf das zu verklebende Endformat zu.
  3. Mt einem Heißluftfön werden nun der Untergrund  und auch die Folie auf dem Träger erwärmt, dann wird das Silikonpapier abgezogen und die Folie auf dem zu beklebenden Untergrund platziert.
  4. Durch weiteres Erwärmen der Folie auf dem Untergrund sowie durch Ziehen und Andrücken mit einem Filzrakel kann die Folie nun auf jede belibige Form exakt aufgebracht werden.
  5. Zuletzt werden Sicken und Kanten nachgefönt und evtl. entstandene Blasen angestochen und entfernt.
  6. Endreinigung mit einem Glasreiniger – fertig.

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