Beim Textiltransfer kann es auf Polyester zu Verfärbungen der Transfers kommen. Das liegt an den beim Färben des Textils verwendeten Farbstoffen. Sie wandern aus dem Textil an die Oberfläche des Transfer (migrieren). Mann kann dabei vier Fälle unterscheiden:
1. Kein Polyester oder Polyamid im Textil
-> keine Farbstoffmigration
2. Sublimatiosgefärbtes Polyester (außen farbig, innen weiß)
-> die Sublimationspigmente sind zu 99% in der Faser gebunden. Hier kann eine niedrige Transfertemperatur helfen Migration zu verhindern.
3. Dispers gefärbtes Polyester (Innen- und Außenseite farbig)
-> in Abhängigkeit der Textilqualität kann auf der Oberfläche der Fasern schon viel Farbstoff sein, der wandern kann.So kann es selbst dann zu Migration kommen, wenn man unterhalb von 130°C Transfertemperatur bleibt. Man braucht also einen Subliblocker.
4. Softshell Textilien
-> diese sind in der Regel dispers gefärbt. Zudem bestehen sie meist aus Mikrofasern, die eine wesentlich größere aktive Oberfläche haben, an der extrem viele Farbpigmente haften können. So kann es je nach Textilqualität trotz Subliblocker zu Migration kommen.
Gerade beim Textiltransfer auf Softshell-Jacken kommt es leider sehr häufig zu Farbmigrationen. Die Problematik tritt grundsätzlich auch beim Transferieren von z.B. weißer Flexfolie auf rote Fußballtrikots auf, wo sich der Flex rot verfärbt, da durch die Hitze der Sublimationsprozess wieder aktiviert wird.
Bei Softshell-Textilien tritt diese Problem heimtückischerweise jedoch nicht sofort auf, es kann mitunter bis zu 3 Monaten dauern, bis die Migration einsetzt, was auf die spezielle Oberflächenstruktur dieses Materials zurückzuführen ist.
Grundsätzlich gilt:
- Ihrem Kunden eher von der Veredelung mit Flex/Flock abraten, denn zum einen sind die Jacken oft sehr teuer und zum anderen von sehr unterschiedlicher Qualität, was sich wiederum auf das Verhalten auswirkt. Bestickung ist hier die bessere Lösung.
- Wenn Veredelung mit Flex, dann nur mit Flexfolien mit Subliblockbeschichtung bei einer Temperatur von maximal 130°.
- Die Textilien müssen vorm Verpressen diverse Male gewaschen werden.
- Es sollte immer ein Vorversuch durchgeführt werden, der wie folgt aussieht:
1. Textil einige Male vorwaschen
2. Flexfolie mit Subliblocklbeschichtung bei maximal 130° transferieren
3. Danach muss die veredelte Jacke für 7-8 Tage bei einer Temperatur von 40-60° Celsius in eine Wärmekammer oder alternativ in den Backofen ( wer macht das schon?). Wenn das Textil danach keinerlei Spuren von Migration vorweist, kann man die Produktion starten.